Historischer Tanz
Eleganz und Etikette am Hof.
Passend zu der Veranstaltung „HISTORISCHER TANZWORKSHOP“ am 14. September 2025 widmen wir diesen Blogartikel dem Historischen Tanz der Renaissance und des Barocks.
Der Tanz war zu dieser Zeit ein integraler Bestandteil der damaligen Kultur und diente dem Vergnügen, der Unterhaltung und der Repräsentation. Aber auch die Brautwerbung konnte auf der Tanzfläche stattfinden. In der Renaissance und im Barock gab es nämlich noch sehr strenge Regeln für das Zusammentreffen beider Geschlechter. Der Tanz war einer der wenigen Gelegenheiten, wo sich unverheiratete Paare unterhalten, flirten und sogar berühren konnten. Aber auch hier durfte man die Etikette nicht vergessen! Zwei Tänze mit dem gleichen Partner signalisierten besonderes Interesse – mehr als zwei Tänze mit dem gleichen Partner galten bereits als unschicklich.
Private und öffentliche Bälle waren gleichsam beliebt – der Vorteil bei privaten Bällen bestand darin, dass man sich die Gäste aussuchen konnte. Somit kam man nicht in Verlegenheit mit Personen eines niedrigeren Standes zusammenzutreffen. Gemeinsam tanzen durfte man sowieso nur, wenn man einander bereits vorgestellt wurde.
In der Renaissance wurden Tanzschritte erstmals aufgezeichnet und konnten somit einem breiteren Publikum vermittelt werden. Es entstand auch ein neuer Berufsstand – der TANZMEISTER. Vor allem in den Adelskreisen gehörte der Tanz zur Ausbildung junger Damen und Herren. Umso anmutiger man sich beim Tanzen bewegte, desto gefragter war man als Tanzpartner.
Aus der französischen Renaissance (ab 1500) sind der Branle, die Pavance und die Gaillarde bekannt. Im Barock (ab 1600) geht es dann schon etwas leidenschaftlicher zu – vor allem bei der Allemande, bei der die Arme immer wieder – in der damaligen Auffassung – „erotisch“ verschlungen wurden. Auch die Courante, die Sarabande, die Gique und die Bourée waren im Barock besonders beliebt.
All diese Tänze werden zwar mit einem Partner getanzt, gehören aber zu den Gesellschaftstänzen, bei denen oft im Reigen getanzt wird. Enger Körperkontakt war strengstens verboten – der uns heute bekannte Walzer, der im 18. Jahrhundert entstand – war daher anfangs als unmoralisch und skandalös verpönt.
Der „HISTORISCHE TANZWORKSHOP“ lässt alle Interessierten in die Lebenswelt der Renaissance- und Barockzeit eintauchen und vermittelt durch praktische Übungen und tänzerische Einheiten einen dynamischen Zugang zur Geschichte.
September 2025
