
Die Erfindung vom Sandwich

Die Erfindung vom Sandwich
Ein Spieltisch aus der Zeit von Herzog Ernst I.
Sie haben bestimmt schon einmal ein Sandwich gegessen oder? Aber was haben ein Sandwich und ein Kartenspieltisch gemeinsam? Lassen Sie es mich erklären!
Am Titelbild sehen Sie einen SPIELTISCH von Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha (1784-1844). Auf solchen Tischen wurden vor allem Kartenspiele gespielt, um sich abends, nach dem Abendessen, die Zeit zu vertreiben. Beliebt zur der Zeit von Herzog Ernst I. waren unter anderem WHIST und BRIDGE – beides sogenannte Stichspiele.
Auf diesem Tisch können vier Personen spielen. An jeder Seite hängen grüne Samtbeutel, um seinen Gewinn einwerfen zu können. Die Marketerien der Tischoberfläche sind überaus schön gestaltet. Es sieht so aus, als würde gerade eben eine Partie gespielt werden, denn am ganzen Tisch verteilt sind Karten und Zählmarker dargestellt. Vor allem Hector, dargestellt als Herzbube, sticht sofort ins Auge. Kaum übersehbar in allen vier Ecken prangt das sächsische Wappen.
John Montague, der 4. Earl of Sandwich (1718-1792), war ein leidenschaftlicher Cribbage-Spieler des 18. Jahrhunderts. In seiner Freizeit war er an ähnlichen Kartenspieltischen zu finden, wie jenen, den wir gerade näher betrachten. Um seine Lieblingsbeschäftigung so wenig wie möglich zu unterbrechen, befahl er seinen Dienern, Rindfleisch zwischen zwei geröstete Weißbrotscheiben zu legen. Somit konnte er während des Spiels seine Mahlzeiten einnehmen, ohne sich vom Spieltisch erheben zu müssen. – So oder so ähnlich lautet die Legende, nach der angeblich das Sandwich erfunden wurde.
Den Spieltisch von Herzog Ernst I. können Sie übrigens bei der Expertenführung „Vom Teppich bis zum Kronleuchter“ näher in Augenschein nehmen. Die Termine finden Sie auf unserer Homepage unter „Veranstaltungen“.
April 2025