Weihnachten wie’s damals war…

Weihnachten wie’s damals war…

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Weihnachten wie’s damals war…
Biedermeieridylle und Weihnachtstradition.

Passend zur Themenführung ROYALE WEIHNACHTEN machen wir nun einen Abstecher in die Zeit von Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha – dem Besitzer von Schloss Greinburg ab dem Jahre 1823.

Wenn wir heutzutage an traditionelle Weihnachten denken, haben wir meist ein bestimmtes Bild im Kopf. Nämlich jenes, welches wir auf Vintageweihnachtskarten zu sehen bekommen. Eine Familie mit Kindern – versammelt um einen Weihnachtsbaum, auf dem noch echte Kerzen flackern – darunter Geschenke und strahlende Kinderaugen. Wir sind also in der Zeitepoche des BIEDERMEIER (1845-1848) gelandet.

Christbäume, ohne die wir uns Weihnachten heute gar nicht mehr vorstellen können, kamen erst um 1800 in Mode. In bürgerlichen Häusern waren diese jedoch kaum beleuchtet, da Bienenwachskerzen zu jener Zeit zu den Luxusgütern gehörten.

Kaum zu glauben also, dass Weihnachten, so wie wir es heute feiern, erst in der Zeit des Biedermeier entstanden ist.

Prägend für das Biedermeier war der Rückzug in die familiäre Häuslichkeit, persönliche Nähe, gemeinschaftliche Geselligkeit und die Familie als Idealbild. Die Kinder rückten nun in den Fokus der weihnachtlichen Feierlichkeiten. Beliebte Geschenke für Mädchen waren Balgpuppen aus Leder, sitzende und stehende Gliederpuppen, Puppenhäuser und –möbel. Die Buben bekamen Zinnsoldaten, Bausteine und Steckenpferde geschenkt. Pädagogische Erziehungsgeschenke also, die die Kinder bereits auf die spätere „Berufslaufbahn“ lenken sollten.

Tannenzweige, Papiergirlanden und bunte Bänder schmückten damals die Häuser – von Christbaumkugeln also noch keine Spur. Dafür zierten Lebkuchen, vergoldete Nüsse und Schleifen den Baum.

Zum traditionellen Weihnachtsessen zählten vor allem Gänsebraten und Karpfen. Für die Naschkatzen gab es Stollen, Pfefferkuchen, Marzipan und Nougat.

Kommen wir nun aber wieder auf den damaligen Besitzer der Greinburg, Ernst I., zurück. Er und seine Söhne – Ernst II. und Albert, der spätere Gemahl der britischen Queen Victoria –  feierten Weihnachten auf Schloss Ehrenburg in Coburg, wo traditionell die Wintermonate verbracht wurden. Trotz der angespannten Familienverhältnisse – Herzog Ernst I. trennte sich von seiner Ehefrau Luise als die Kinder noch sehr klein waren – erinnerte sich Albert sehr gern an die Weihnachtsfeste seiner Kindheit. Bei seinen eigenen neun Kindern wollte er einen Widerhall dessen schaffen, was er mit seinem Bruder in Coburg erlebt hatte. Daher stammten viele traditionelle Weihnachtsbräuche im viktorianischen Großbritannien aus dem deutschen Sprachraum.

Dezember 2024