Oper – 03., 04., 09., 10., und 11. August 2019,
jeweils um 19.00 Uhr
Joseph Haydn: L’incontro improvviso
Die unverhoffte Begegnung │ Dramma giocoso per musica in drei Akten (in italienischer Sprache) Hob. XXVIII:6
Elisabeth Breuer Rezia │ Anna Willerding Balkis │ Annastina Malm Dardane
Robert Bartneck Ali │ Markus Miesenberger Osmin
Rafael Fingerlos Ein Calandro │ Michael Wagner Der Sultan von Ägypten
L’Orfeo Barockorchester
Michi Gaigg Dirigentin
Manuela Kloibmüller Inszenierung │ Isabella Reder Bühne und Kostüme
Als Joseph Haydns „Entführung“ in die Annalen der Musikgeschichte eingegangen, zählt L’incontro improvviso zu den hervorragendsten Tonschöpfungen ihrer Zeit. Angesiedelt ist die Oper im, von den Osmanen beherrschten, Kairo und wird deswegen musikhistorisch der sogenannten „Türkenoper“ zugeordnet. Mit Charakteren, die alle aus dem Nahen Osten stammen, einer Handlung, die den religiösen Unterschieden zwischen Islam und Christentum (scheinbar) wenig Aufmerksamkeit schenkt und einer musikalischen Partitur, die den militärischen Topos der Janitscharenmusik weitgehend meidet, bringt L’incontro improvviso keine Konfrontation zwischen Orient und Okzident auf die Bühne. Stattdessen werden Harems-Szenerie und Rettungsgeschichte aufgeboten, um die Werte eines aufgeklärten Despotismus zu würdigen und das Bild eines gutartigen, friedfertigen Souveräns zu projizieren. „Andersartigkeit“ wird nicht durch Ethnie, sondern sozialen Status definiert. Prinzessin Rezia bewohnt einen Harem, der einem galanten Salon ähnelt. Das zeitgenössische Ideal der Frau als zivilisiertes und zivilisierendes Individuum verkörpernd, verleiht sie der Vorstellung von Herrschaft eine weibliche Perspektive.
In Szene gesetzt wird diese packende „Entführung“ im Arkadenhof von Schloss Greinburg (bei Schlechtwetter im Rittersaal) von der in Grein geborenen, vielseitigen Regisseurin Manuela Kloibmüller im Bühnenbild von Isabella Reder.
Weitere Informationen und Karten unter www.donau-festwochen.at